Von großen und kleinen Neuanfängen

Zehn Tage ist das neue Jahr nun schon alt. Von Vorsätzen halte ich nichts. Aber das ist der Tatsache geschuldet, dass ich mir jahrelang Vorsätze vorgenommen habe. Ich gehöre zur Klischeefraktion „Ich nehme mir vor, abzunehmen“.. Ratet mal, wie das Resüme am Ende des Jahres ausfällt? ‚N Kilo weniger zählt da wohl kaum. Ich glaube, ihr wisst worauf ich hinaus will. Also, zum Kuckuck mit den Vorsätzen.

Aber die Wahrheit ist: Das letzte Jahr, war das emotional aufwühlendste, bewegendste, anstrengendste und erfüllendste Jahr meines Lebens. Ich wurde Mama. Mama, eines wunderbaren Jungen, der unser Leben so sehr verändert hat und der jeden Tag zu einem Abenteuer macht. Und ich selbst habe meine eigene Mama unerwartet und ganz plötzlich verloren. Viel zu früh. Kein Jahr hat mir so viel gegeben und abverlangt, wie das letzte.

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Das neue Jahr kam dann irgendwie doch ganz plötzlich. Und so wenig Vorsätze ich mir auch nehmen möchte, so sehr benötige ich nach diesem einschneidenden Jahr Veränderungen. Kennt ihr das? Manche Frauen – ich habe lange dazu gehört – verändern nach solchen Zeiten ihre Frisur. Ich habe beschlossen, meinen Job umzukrempeln. „Neuer“ Name, neue Homepage, neues Angebot, neue Struktur und Organisation. Es mussten Veränderungen her. Für mich. Neue Möglichkeiten. Und – irgendwie auch neue Jahresziele. Das größte davon ist wohl: Unserem Sohn eine wunderbare Mama zu sein. So, wie es mir möglich ist. Manchmal übermüdet, manchmal total erschöpft und trotzdem überglücklich, Mama zu sein. Erfolgreich meinen Bachelor beenden und mit der Fotografie durchstarten. Jeden Augenblick, ganz tief einzuatmen und festzuhalten. Die Dinge zu nehmen wie sie sind und wie sie kommen. Dankbar zu sein. Zu vergeben. Mir zu vergeben. Irgendwie wurde aus „Keine Vorsätze dieses Jahr“ ein – „Dieses Jahr wird ganz anders, als alle Jahre bisher“. Einfach, weil sich auch als Mama irgendwie alles ändert, oder?

Ich freue mich auf jeden Fall auf das Jahr. Auf durchatmen, neues erleben – auf Abenteuer, neue Menschen, neue Orte und auf ganz viele „erste Male“.